Themen - Fragen - Kritik: Teil 4

Auch mal das sagen und schreiben dürfen, was ich so denke über die Menschen, die Welt und über mich.

Bimbesaffairen

Es ist nun schon zehn Jahre her, daß das so heiß herbeigesehnte (weiß der Kuckuck eigentlich warum) zweite Jahrtausend mit einer sturmflutartigen Wucht, auf uns niederprasselte. Prophezeiungen, die Weltuhr würde um 0 Uhr die gesamte Elektronik ausknipsen verursachte in einigen Kreisen Weltuntergangsstimmung, während andere sich für das größte Feuerwerk des Jahrtausends vorbereiteten.

Und so ganz nebenbei und fast unbemerkt, verwandelte sich die gesamte Bundesrepublik Deutschland, in einen Sumpf, dessen blubbernder Morast auch noch jahrelang in sämtlichen Regierungsgebäuden sichtbar wurde. Es ging um die „verkohlten, beweihrauchten und vercanterten " Bimbesaffairen.

Nun ja, man kann ja, so man will und auch Zeit dafür hat, darüber nachgrübeln, warum sich diese Bakschisch- oder Bimbeskomödien nun gerade das Jahr mit den drei Nullen ausgesucht hatte, denn dieses Theaterstück lief doch schon jahrelang zuvor auf der Bonner Bühne. Natürlich hinter dem Vorhang. Und nun hatte dieses verflixte Nullenjahr den Theatervorhang restlos abgerissen und was sahen wir da? Daß sich unser so deutsch-deutsch-ehrenhaftes und Was-nicht-so-alles-noch-Image, seit Jahren, ach seit Jahrzehnten, ganz klammheimlich den zuvor viel belächelten Allüren einer Bananenrepublik genähert hatte. Und keiner hatte das gemerkt? Selbst jene illustren Personen nicht, die bei dieser dramatischen Komödie als Hauptdarsteller auf den politischen Bühnenbrettern seit Jahrzehnten das Lied des braven Mannes hinausschmetterten? Natürlich hat das niemand gemerkt. Oder doch ? Oder wie, oder was?
Da ist es natürlich nun auch sehr beruhigend und aufschlussreich, daß da seit Jahren die atemberaubende Aktivität diverser Untersuchungsauschüsse diffuse Enthüllungen machten, was durchaus erklärlich ist, wenn man ein kaum entwirrbares Knäuel von Politik, Industrie, Waffenhandel und Geldwäscherei zu entwirren beabsichtigt. Obwohl - - das wird man wohl doch noch sagen dürfen - es den Anschein hat, daß es mit der gründlichen Aufklärung bei sogenannten Untersuchungsausschüssen recht dünn aussieht.
Wie gesagt, es sind inzwischen zehn Jahre vergangen, doch wesentliche Veränderungen sind nicht sichtbar, es sei denn, daß die Größénordnung der Schmiergelder stark nach oben gestiegen ist, weshalb man nun nicht mehr von Bimbesaffairen, sondern von Korruption und Steuerhinterziehung spricht. Große Namen, großes Getöse und kleine Auswirkungen. Damit aber auch solche Namen dem Volke im Gedächtnis bleiben, wird z.B. täglich über Hartz IV gesprochen.
Wie Schuppen fällt es einem da von den Augen, daß man zu sogenannten Persönlichkeiten ehemals bewundernd aufgeblickt hat, deren Schlitzohrigkeit jede normale, bürgerliche Vorstellung haushoch übersteigt und, daß sich in höheren Regionen eine hohe Anzahl von Gedächtnisgestörten befindet deren Erinnerungslücken obendrein noch hoch bezahlt werden.
Nun, diese Erkenntnis ist schließlich auch etwas wert.

Da bleibt die Spucke weg

Amtlich und wissenschaftlich verbrieft wird der Spucke, dass sie unsere Echtheit und humangenetische Abstammung zu 99,99998 Prozent nachweisen kann. Gelernt haben wir inzwischen, dass Speichel nicht nur ganz einfach Spucke ist, sondern zum Träger der DNA avancierte und dadurch schon so manche Leute, vor allen Dingen Kriminelle, zum Schlittern brachte. Ob das totale Verschwinden der ehemaligen Spucknäpfe und auch . des gegenseitigen Bespuckens bei nachbarschaftlichen Auseinandersetzungen, mit der DNA-Erkenntnis zusammenhängt, darüber kann man nur Vermutungen anstellen.
Kompliziert, um nicht zu sagen überaus kompliziert, wird die ganze Spuckesache erst, wenn sich der deutsche Amtsschimmel da einmischt. Vor allen Dingen in jenen Amtsstuben, in denen über die Elternzugehörigkeit ausländischer Kinder zu entscheiden ist.
Da passiert es doch glatt, dass DNA-Ergebnisse mit 99,998 Prozent angezweifelt werden, obwohl es die größtmöglichste Mutterkindverbindung nachweist und damit dann auch die Genehmigung erfolgen müsste, dass dieses Kind zu den in Deutschland integrierten Eltern kommen kann.
Es gibt Fälle, da in Deutschland lebende und in gesicherter Position arbeitende, ausländische Eltern um die Einreise ihres, noch im Ausland befindlichen Kindes, Monate bangen. Sie werden zwischen dem Misstrauen der Beamten der Ausländerämter und den Botschaften nervlich und auch finanziell völlig aufgerieben. Immer wieder neue Spucketests, da man völlig grundlos das Resultat mit vier oder fünf, vielleicht auch noch mehr Stellen hinter dem Komma sehen möchte. Und wenn das alles nichts fruchtet, dann fällt diesen personifizierten Aktendeckeln plötzlich ein, dass auch eine DNA-Bestimmung mit neun Stellen hinter dem Komma anzuzweifeln sei, da ja die angebliche Mutter des Kindes noch eine im Ausland herumspuckende, eineiige Zwillingsschwester haben könnte. Und bei einer solchen Zwillingsschwester wäre ja dann die DNA völlig gleich, also gar nicht nachzuweisen, wer denn nun die Mutter ist. So passiert im Jahre zweitausendundacht.
Da wird ja nun die Frage erlaubt sein, wann es damit beginnt , dass Mörder, Kinderschänder und andere Kriminelle das Resultat ihrer DNA-Überprüfung (üblich mit 2 Stellen hinter dem Komma) als unzureichenden Identitätsnachweis abtun und zeitraubende, übrigens für den Steuerzahler auch recht teuere, Wiederholungstests verlangen.
Da bleibt einem doch tatsächlich die Spucke weg

Knastologie

Um ganz leicht und schnell zu Geld zu kommen, braucht man eigentlich nur drei Dinge. Eine schräge Idee, eine blauäugige Person, die darauf hereinfällt und viel, viel Zeit, um die Tricks auszutüfteln.
Um ungestört dieser großen Denkaufgabe nachkommen zu können, sind jene Aufenthaltsorte am praktischsten, deren Fenster vergittert sind, denn wo sonst, wenn nicht dort, kann man alleine oder mit Gleichgesinnten Tage, Wochen, ja sogar Jahre, daran basteln..
Es fällt doch auf, dass diese Denksportler zwar irgendwann von der Polizei geschnappt werden, jedoch meist bereits schon einschlägig vorbestraft sind, und deshalb liegt die Vermutung nahe, dass gerade eine Haftanstalt die beste Brutstätte für kleine und große Gaunereien ist. Die reinste Schizophrenie ist allerdings, dass der Steuerzahler, der gerade vor diesen schrägen Genossen und deren Ideen geschützt werden soll, sie im Endeffekt auch noch finanziert.
Wir wissen doch alle, dass sich durch diverse Reformen der Strafvollzug, in einen, wenn auch unfreiwilligen, Hotelaufenthalt entwickelt hat.Wer wird sich denn da noch mit der harten Arbeit eines Ausbruchs befassen und darüber grübeln, wie und wann er die Gitter unbemerkt durchsägen, oder mit dem Suppenlöffel einen Tunnel graben könnte. Das einzige Hindernis scheint zu sein, dass die Entlassung aus dieser Idylle früher als gedacht und daher unverhofft über sie hereinbricht, also zu früh, um die geplanten Gaunereien gedanklich mit den Komplizen beendet zu haben. Wie sonst soll man es sich denn erklären, dass viele dieser Galgenvögel von der Polizei erneut eingefangen werden und als Pechvögel wieder im Käfig landen?
Es scheint sich jedoch zu lohnen und der Eindruck verstärkt sich, wenn man erfährt, dass ein zu 168 Jahren verurteilter Knastologe, schon nach sieben Jahren auf die ahnungslose Gesellschaft losgelassen wird. Da kommt man doch auf die Idee, mal eine Haftentlassungs-Prozentsatzrechnung. aufzustellen.
Habe ich glatt gemacht und bin dann zu dem Resultat gekommen, dass es gar nicht so übel wäre, mal ab und zu eine Bank zu überfallen und die Beute verschwinden zu lassen, bevor man von der Polizei erwischt wird. Bei einer Strafe von 10 Jahren, müßte man nämlich schon nach 5 Monaten auf freiem Fuß sein, so jedenfalls sieht die Prozentrechnung aus.Für 5 Monate Knast, winkt die Freiheit schon nach ´ner Woche!
Mit entsprechender Vorbildung kann man sich da schon eine Menge zusammen gaunern. Das sind doch ganz grandiose Zukunftsaussichten, oder ?

Ich möchte auch mal streiken

Das finden Sie unmöglich? Zugegeben, ich eigentlich auch. Jedenfalls noch bis vor kurzer Zeit. Es ist auch gar nicht so lange her, dass ich einen Streik der Ärzte, Polizisten, Juristen, Piloten und Beamten auch glattweg für unmöööglich gehalten habe. Ist aber doch möglich und schon staunt darüber niemand mehr und nimmt es hin, als wäre es schon immer so gewesen. Meine Güte, wie schnell lassen wir uns doch umkrempeln!
Einem streikenden Arzt hätte man vor Jahren vermutlichdas Stetoskop weggenommen, einem Polizisten die Pistole, dem Juristen den Talar, dem Piloten den Steuerknüppel und dem Beamten die Ärmelschoner.
War doch das Streiken ursprünglich der Arbeiterklasse vorbehalten und somit allen anderen Berufsgruppen zu plepsisch, zu ordinär, eben nicht fein genug Und heute? Heute marschieren Doktoren, Professoren, Richter und Wer -weiß- nicht- noch mit Plakaten, Parolen, Trillerpfeifen und ......... durch die Städte, während unsereiner als Zuschauer zu Hause vor der Glotze sitzt.
Ist es da noch ein Wunder, dass ich auf die Idee komme, auch mal so einen Streikmarsch mit Gleichgesinnten zu inszenieren?
Ich könnte mir vorstellen, dass es da eine ganze Menge Leute gäbe, die mit mir - sagen wir mal - den Marsch der streikenden, unzufriedenen Wähler mitmachen würden. Man stelle sich vor, dieser Wählerstreik würde die Wahlurnen derart leerfegen, daß sich damit gar keine Partei mehr auf den Beinen halten könnte. Das würde dann doch zur Folge haben, dass die Politiker ganz fix eine Gewerkschaft gründen, die dann ihre Forderungen mit uns auszuhandeln versuchte. So nach dem Prinzip Arbeitnehmer- gewerkschaft = die Politiker, gegen arbeitgebendes Unternehmertum = wir Wähler
Die Politiker bzw, deren Gewerkschaftler, würden es also versuchen, ihre Forderungen in endlosen Sitzungen mit uns durchzuboxen, während wir dann eigentlich nichts weiter zu tun hätten, als bei jeder Forderung den Kopf zu schütteln. Das würde dann unweigerlich den Streik der Politiker auslösen und damit hätte man sie erstmal sozusagen vom Fenster weg.
Da könnte es glatt sein, dass wir plötzlich merkten, dass es ohne Politiker uns allen viel besser geht. Was würden wir dann wohl machen? Natürlich den Streik so lange aufrecht erhalten, bis alle schwarzen Kassen und das gesamte Korruptionsgewimmel chemisch gereinigt wären.
Na, wie finden Sie das ?

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